Leider sieht man in unserem Rasen auch schon die ersten braunen Flecken. Hierbei handelt es sich um einen Pilz, der sich vermutlich aufgrund meiner anfänglich intensiven Rasen-Beregnungen entwickelt hat. Zuerst dachte ich, dass es sich um sogenannte „Dollar Spots“ handelt, doch nach genauer Recherche tendierte ich nun eher zur Diagnose (könnte aber auch irgend ein anderer Pilz sein):
Schneeschimmel – Fusarium nivale
- Fusarium Nivale am Morgen
- Fusarium Nivale am Morgen
- Fusarium Nivale am Morgen
- Fusarium Nivale am Morgen
- Fusarium Nivale am Morgen
- Fusarium Nivale
- Fusarium Nivale
- Fusarium Nivale
- Fusarium Nivale
Im Rasen sind runde, graue, braune bis rosa-rötliche Flecken zu sehen. Stellen von 5 – 30 cm Durchmesser können ausfallen, auch ineinander übergehen und zusammenhängende Flächen bilden, die von ei-nem weißlichen oder rötlichen Myzel (Pilzgeflecht) überzogen sind. Die Blätter fühlen sich im nassen Zustand schleimig an. Morgens und bei hoher Luftfeuchte ist ein weißliches oder leicht rosafarbenes Myzel an den Fleckenrändern sichtbar (siehe Bilder).
Die Krankheit zerstört jedoch nur das grüne Blatt – der Vegetationspunkt wird von dem Erreger nicht angegriffen. Aus ihm heraus kann sich die Pflanze daher bei geeigneten Bedingungen wieder regenerieren. Diese natürliche Regeneration gilt es zu fördern. Dazu ist der Rasen nach dem ersten Abtrocknen gründlich zu striegeln. Das herausgerissene tote Pflanzenmaterial sollte abgehackt und entsorgt werden. Anschließend ist die Fläche mit einem Mineralischen Stickstoffdünger zu düngen. Stickstoff ist der Wachstumsmotor. Er löst ab 10°C die Zellteilungen im Vegetationspunkt aus, die die Bildung neuer Blätter initiieren. Die Pflanzen können sich so vollständig regenerieren!
Faktoren, die den Befall mit Schneeschimmel begünstigen:
• Temperaturen unter 8°C
• Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht
• Ständiger Wechsel zwischen gefrorener und aufgetauter Grasnarbe
• fehlende Luftzirkulation >> Abdeckung durch Schnittgut, Laub oder Mulch, geschlossene Schneedecke, stehende/stauende (Boden-)Luft mit einem hohen Gehalt an Kohlendioxid (CO2)
• hohe Luftfeuchtigkeit, langanhaltende Feuchtigkeit im Pflanzenbereich >> Niederschläge, Tau, Verdichtungen und Staunässe
• einseitig hohe Stickstoffgaben zum Herbst, dadurch Kaliummangel
• pH-Wert im basischen Bereich
• extrem kurzer Schnitt während der Herbst- oder Wintermonate
Faktoren, die einem Befall mit Schneeschimmel vorbeugen:
• Nicht zu selten mähen
• Herbstdüngung mit viel Kalium (K) und wenig Stickstoff (N) – sprich: schnelllösliche Stickstoffformen vermeiden
• keine Stickstoffgaben mehr ab Ende September
• Kalkgaben im Herbst vermeiden
• Keine Zusatzberegnung im Herbst
• Rasen sollte zwar nicht zu hoch in den Winter gehen, es sollte im Herbst aber auch kein zu tiefer Schnitt erfolgen (3-5cm)
• Regelmäßige Beseitigung von Falllaub und Schnittgut zur Reduzierung des Rasenfilzes
• unnötiges Betreten der Rasenfläche im Winter bzw. bei geschlossener Schneedecke und damit eine weitere Verbreitung des Pilzes vermeiden
• Gründliches Vertikutieren im Frühjahr erst, wenn die Temperaturen dauerhaft über 8–10°C liegen, der Boden einigermaßen abgetrocknet und die Infektion überstanden ist
• Aerifizieren und Besanden sind nur notwendig, wenn die Flächen eine starke Verdichtung aufweisen
• Optimale, für den Standort und die Standortbedingungen geeignete Arten- und Sortenwahl
Diese Informationen stammen teils vom Pflanzenschutzamt Berlin.
Ein Gärtner gab mir den Tipp: Düngen mit viel Stickstoff !!! Im Notfall mal mit einem Fungizid spritzen (Rovral oder Amistar (1l/1ha) würde er empfehlen). Das bekommt man aber nicht so leicht …
Meine Behandlung:
Ich habe das Gießen bzw. die Beregnung ausgesetzt. Das Erdoberfläche ein wenig austrocknen lassen. Das vertrocknete Gras habe ich dann mit einem Rechen entfernt. In weiter Folge mit hoch Stickstoff haltigem Dünger gedüngt.
Ergebnis:
Der Pilz verschwand, das Gras wurde dichter und schaut wieder gesund aus!
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